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100k Amex Membership Reward Points – und jetzt? Teil 2 – Szenario A

1. Einführung in das Szenario

Bella Italia! Wer möchte nicht auf einen kleinen Trip nach Rom? Erst einen Pitstop am Kolosseum, kurz im Kleinststaat Vatikan vorbeischauen und dann an den Strand.
Folgendes Szenario haben wir uns für die erste Probe der Möglichkeiten mit 100k Amex-Punkten überlegt:

ParameterWert
SzenarioA – City Trip im europäischen Ausland mit relativ konkretem Ziel
Personen2
UrlaubsstartBerlin
UrlaubszielRom
UrlaubszeitraumVerlängertes Wochenende im Juni
Buchungszeitpunkt5 Monate vorher
Verfügbare AMEX-Punkte100.000
BesonderheitenHauptsaison – hohe Preise

Anbei nochmal als Reminder zur Orientierung die 6 wichtigsten Dimensionen für die Einschätzung des konkreten Punktewerts.

DimensionWert
Bereitschaft Einsatz finanzieller MittelKeiner bis wenig
Persönlicher LuxusanspruchUp-Scale-Hotel: ~4 Sterne, relativ zentral gelegen, Hauptsache nicht zu alt; Flug günstig Standard Economy
Opportunitätskosten des Vorhabens
Einlösungsverfügbarkeitkeine Aktionen
Overall Punktestrategiekeine Strategie
Zeitpunkt & möglicher Wertverfall der PunkteEarn & Burn - direkte Ausgabe

Als erstes starten wir mit der Suche nach Referenzwerten um unseren Trip nach Punkten preislich bewerten zu können. Da wir hier als persönlichen Luxusanspruch nur einen Standard-Economy Flug benötigen, suchen wir über skyscanner.de einfach den günstigsten Flug und landen mit einer Handgepäck-Buchung bei 157,76€ (für 2 Personen 315,52€) .

Als Hoteloptionen nehmen wir in diesem Szenario für eine konkrete Vergleichbarkeit die drei Hotelketten in dessen Programme ich meine Punkte umwandeln kann: Marriott Bonvoy, Hilton Honors, Radisson Rewards.

Für Marriott Bonvoy wählen wir das „The Regency“ in Rom, welches ein gut gelegenes Up-Scale-Hotel der Marriott Brand „Tribute Portfolio“ ist. Welches mit einem hohen Preis von 398€ aufschlägt – pro Nacht (3 Nächte: 1.196€). Im Verhältnis zu den anderen Marriott Bonvoy Hotels in Rom ist dies allerdings noch günstig (auch wenn das schwer zu glauben ist).

Für Hilton Honors wählen wir das „Hilton Garden Inn Rome Claridge“ welches mit 305€ pro Nacht (3 Nächte: 915,32€) etwas günstiger ist.

Bei dem dritten Programm Radisson Rewards entscheiden wir uns für das „Radisson Blu GHR Hotel“ für 237,26€ (3 Nächte 711,78€), welches durch den Mitglieder-Rabatt das deutlich günstigste ist bei den dreien.

Wir haben also in der günstigsten Kombination einen Gesamtpreis für 3 Nächte Hotel (711,78€ im Radission Blu) + Flug für 2 Personen (315,52€ mit Ryanair)

1027,30€ theoretische Kosten

für unser verlängertes Wochenende in Rom. Lasst uns also mal schauen, was uns unsere 100k AMEX-Punkte hier zaubern können (und was auch nicht).

Für den Flug schauen wir mal direkt in das AMEX-Reiseportal, hier gelten unsere Punkte 200:1. Unsere Ryanair Flüge aus der theoretischen Kostenaufstellung finden wir hier leider nicht, stattdessen Easyjet Flüge für 201,50€ pro Person und somit 40.300 AMEX-Punkte – da wären für 2 Personen bereits 80.600 AMEX-Punkte weg und hätten wir hätten für die Übernachtung nur noch 19.400 AMEX-Punkte übrig. Von daher eher keine gute Alternative, da auch der Ryanairflug knappe 44€ günstiger ist – pro Person. Lasst uns mal schauen, was sonst noch so geht.

Wir haben ja auch Lufthansa Miles & More als Tauschprogramm inklusive über dem Transfer von AMEX-Punkten zu Payback (2:1) und dann Transfer zu Lufthansa Miles & More (1:1) – also AMEX zu Miles & More ist 2:1. Bei Lufthansa gibt es teilweise echt gute Meilenschnäppchen mit 50%-60% reduzierten Meilen-Preisen – leider sind diese aber aber immer nur 2 Monate im Voraus zu buchen und man muss Glück haben, dass die gewünschte Destination als Meilenschnäppchen angeboten wird. Also schauen wir nach dem Normalpreis und stellen fest: Hin- und Rückflug nach Rom kosten uns 35.000 Meilen (70.000 AMEX-Punkte) und auch noch 117,92€ an Steuern – pro Person. Das wären insgesamt 140.000 AMEX Punkte die 1. unser Budget übersteigen und zweitens auch noch durch die Steuern zusätzlich 235,84€ kosten. Für 80€ mehr kann ich mir schon die Ryanairflüge leisten und das sind die 140k AMEX Punkte auf keinen Fall wert. Fazit und das gilt eigentlich immer – lass die Finger von Economy-Flügen bei Lufthansa – die Steuern fressen euch egal wohin immer auf und es lohnt sich fast nie.

Als weiteres Tauschprogramm geht es zu Flyingblue, das Meilenprogramm von KLM sowie auch Air France – hier haben wir ein deutlich besseres Umtauschverhältnis. AMEX-Punkte zu FlyingBlue-Meilen tauschen sich 5:4. Der Preis für Hin und Rückflug beläuft sich auf 32.500 Meilen (40.625 AMEX-Punkte) und 106,72€ – pro Person. Hier landen wir also bei 81.250 AMEX-Punkten und 213,44€. Wie ihr seht haben wir hier zwar einen besseren Punktepreis, aber auch hier zerstören die Steuern alle Glücksgefühle.

Nur um euch auch ein umfassendes Bild zu geben, schauen wir uns mal noch eine weitere Airline in Europa an, die uns zum Ziel bringen könnte: Iberia und das Iberia Plus-Programm, welches als Währung in Avios handelt. Hier ist das Umtauschverhältnis 5:4. Hin- und Rückflug sind mit 43.500 Avios (54.375 AMEX-Punkte) und 114,53€ Steuern – pro Person – ordentlich teuer. Zusätzlich ist hier mit dem Umstieg über Madrid und London eine sehr unkomfortable lange Reisezeit zwischen 5:55h und 7:10h erreicht. Gesamtkosten 108.750 AMEX-Punkte und 229,06€ Steuern – das ist ein wirklich sehr unattraktiver Deal.
Lasst uns auf die Hotels schauen – haben wir hier mehr Glück?

Schauen wir wieder auf unser Tribute Portfolio Hotel – wir können unsere AMEX-Punkte zu Marriott-Bonvoy 3:2 tauschen. Wir haben für das Zimmer im „The Regency“ einen Preis von 68.000 Marriott-Punkten pro Nacht festgestellt (102.000 AMEX-Punkte). Und für den Gesamtaufenthalt 204.000 Marriott-Punkte (306.000 AMEX-Punkte). Immerhin kann man sich merken, dass bei Punkteeinlösungen bei Hotels immerhin nie Steuern dazu kommen (es gibt bei Urlaubsresorts teilweise Resortgebühren, aber das ist eher die Ausnahme). Aber wir können uns hier leider nicht einmal eine Nacht leisten und der 102k Punkte sind im schlechtesten Umstauschverhältnis wie wir in Teil 1 gelernt haben (200:1) 510€ Wert – also kein guter Deal.

Schauen wir wieder auf unser Hilton Garden Inn – wir können unsere AMEX-Punkte zu Hilton-Honors-Punkten 1:1 tauschen. 60.000 Punkte pro Nacht (60.000 AMEX-Punkte) und für 3 Nächte 180.000 AMEX-Punkte werden hier veranschlagt. Im Gegensatz zum vorhergehenden Hotel, können wir hier immerhin 1 Nacht bleiben und hätten noch 40.000 AMEX-Punkte übrig – die fast für den Hin- und Rückflug einer 1 Person reichen würden. 60.000 AMEX-Punkte wären im schlechtesten Verhältnis 300€ wert. Der Zimmerpreis liegt hier bei 305€ – wir würden also keinen super Deal machen, aber die Hiltonübernachtung wäre eine Ok-lohnenswerte Buchung mit AMEX-Punkten.

Kommen wir nun zu unserem Radisson Blue Hotel. Hier muss man vorab zugeben, dass Radisson sein Programm leider massiv verschlechtert über die letzten Jahre und die Punkte ausschließlich direkte Gegenwerte in Euro haben, was wiederum etwas schwankt auf Basis des Umtauschkurses zwischen Euro und Dollar. Man geht in der Regel von 0,18ct. € pro Punkt aus. Am Tag meiner Recherche lag der Wert eines Punkts bei 0,1696ct. € pro Punkt.
Wir können AMEX-Punkte zu Radisson Rewards 1:2 umtauschen, was leider sehr irreführend ist, auf Grund des nicht besonders hohen Werts von Radisson Punkten.
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Kleiner Exkurs: Wenn ihr den Durchschnittswert von 0,18ct. € pro Radisson Punkt nehmt und jeder AMEX Punkt zwei Radisson Punkte wert ist, kommt ihr auf einen Gegenwert von 0,36ct. € und das schon unter dem absolut schlechtesten Wert von AMEX-Punkten (0,4ct. €), wenn man seine Kreditkartenbelastungen in der AMEX-App einlöst. Ihr würdet also ein besseres Verhältnis haben, die Punkte nicht in Radission Rewards umzutauschen und einfach mit eurer AMEX zu bezahlen und im Nachgang das ganze in der App mit AMEX-Punkten bezahlt.
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Der Übernachtungspreis für eine Nacht lag bei 237,26€ (~69.946 AMEX-Punkte). Für drei Nächte wären es ~209.839 AMEX-Punkte. Hier könnten wir wie im Hilton-Garden-Inn eine Nacht verbringen, würden aber einen schlechten Deal machen, da die Nacht in diesem Hotel nur 237,26€ kostet und wir aber sogar mehr AMEX-Punkte als im Hilton zahlen würden. Also definitiv keine Option und auch das gesamte Radisson Rewards Umtauschprogramm für AMEX-Nutzende aus Deutschland nie ein attraktiver Deal – leider.

Das Ergebnis wirkt erstmal sehr ernüchternd, aber die Schlussfolgerung ist nicht, dass die AMEX-Punkte wertlos für den Transfer in andere Systeme sind, sondern dass ich mich als Reisender mehr an das System anpassen und die Sweetspots finden kann. Ein Beliebiger Urlaub innerhalb von Europa zu einer von mir zufälllig gewählten Location funktioniert mit den Punkten wohl nicht.

Wir stellen fest: 100.000 AMEX Punkte würden uns bei unserem Trip maximal 1 Nacht im Hilton Garden Inn + den Hin- und Rückflug mit Easyjet. Das kann man bei der Bereitschaft keine finanziellen Mittel einzusetzen so machen, allerdings wird dann die Reise kürzer und eine Person muss Ryanair fliegen. Um das Gesamtziel der Reise über 3 Tage zu erfüllen, müssen wir leider mehr investieren.




Lasst uns in den weiteren Szenarien schauen, wie wir hier wohl eher herangehen müssen.

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100k Amex Membership Reward Points – und jetzt? Teil 1 – ein Überblick

Reisewebsites gibt es wie Sand am Meer. Alle drängen zum Abschluss von neuen Kreditkarten, um große Willkommenboni zu erhalten. Besonders Amex wird viel beworben mit seinem „Membership Rewards“ – System. Viele Personen, Freunde, Kollegen oder auch Familienmitglieder möchten einen werben, da es meist die gleiche Anzahl an Punkten für den Werbenden wie dem Abschließenden gibt. Der Willkommensbonus wird immer zeitlich begrenzt mit Promoaktionen erhöht. Es gibt für die Amex Platinum standardmäßig einen Bonus von 30.000 Punkten und für die Amex Gold ca. 20.000 Punkte. Die Promoaktionen die immer wieder für 60-120 Tage aktiv sind, verdoppeln das ganze in der Regel. Das höchste was ich historisch in Deutschland mitbekommen konnte, waren 95.000 Punkte für den Werbenden (85.000 Punkte für den Neukunden) für den Abschluss einer AMEX Platinum zur COVID-19-Zeit. Damals spürte man wie Amex die Leute ködern musste, da Reisen nicht wirklich möglich war und die Karte sonst wenig Benefits bringt.

Reisewebsites möchten dass ich viele Punkte sammel!

Die Reisewebsites werben beim Amex Platinum-Abschluss immer damit, dass das Programm tolle Möglichkeiten bietet, weil man die Punkte in viele Partnerprogramme umwandeln kann. Ich sehe diesen Vorteil ebenfalls, jedoch gibt es bei Rewardsystemen eine Grundregel, die jeder im Hinterkopf behalten sollte. Sobald man Punkte für etwas sammelt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass man die wirklichen Sweetspots natürlich immer nur für Güter erhält, welche von dem Unternehmen des Reward-System-Herausgeber produziert werden. Bei Amex sind das – natürlich – Kreditkarten, was natürlich nicht unbedingt die beste Ausgangsposition ist. Rewardsysteme mit gutem Value for Points-Verhältnis sind Hotelrewardsysteme oder bspw. das von Deutsche Bahn, mit dem Umtausch von Punkten in Übernachtungen respektive Bahnfahrten, hat man hier den besten Umtauschkurs. Vielen ist das allerdings nicht bewusst und sie holen sich dann für exorbitante Summen eine Wärmedecke, einen Koffer oder irgendwelche anderen sinnfreien und abstrus überteuerten Dinge.

Doch was mache ich nun mit den ganzen Amexpunkten?

Ich habe nun ggf. einen fünfstelligen Betrag an Willkommenspunkten erhalten und bin grundsätzlich Frequent-Traveller mit hohen Ausgaben und habe nun 100.000 Membership Rewards Punkte gesammelt – herzlichen Glückwunsch! Häufig wird einem kein Guide geliefert oder auch keine konkrete leicht verständliche Übersicht, was man nun machen kann.
Grundsätzlich gibt es folgende Einsatzmöglichkeiten (die gezeigten Kurse und Verhältnisse gelten für den Einsatz der deutschen AMEX Platinum):
– direkter Ausgleich von Kreditkartenbelastungen in der Amex App oder Website (0,4 ct. pro Punkt)
– Zahlung der jährlichen AMEX-Gebühr (0,5ct pro Punkt)
Buchung von Reisen (Hotels, Flüge, Mietwagen) im AMEX-Reise-Portal (0,5 ct. pro Punkt)
– Umtausch in eins der Partnerportale (Verhältnis AMEX Membership Rewards Punkte zu Punkte in Partnerprogramm, Mindestransferdauer, Minimum an Membership Rewards Punkte die zu transferieren sind):

Bitte hier genau aufpassen, bei der eigenen Recherche im Netz, es finden sich auch bessere Umtauschkurse, die leider nur für unsere Mitbürger aus den USA gelten, dort gibt es immens bessere Umtauschkurse, die leider für deutsche Amex-Kartenhalter nicht gelten.
Der genaue Wert wird auf vielen Websites versucht konkret zu monitarisieren bspw. mit 1 Rewardpunkt kann von 0,4 ct bis zu 12 ct Wert sein. Da ihr eure Punkte aber im AMEX-Reisportal sowie auch für die Jahresgebühr mit einem Wert von 0,5ct pro Punkt einsetzen könnt, ist das der Minimumwert den ihr ansetzen solltet und definitiv keine anderen Optionen für weniger durchführen. Letztendlich ist es jedoch immer eine sehr individuelle Bewertung die hier notwendig ist. Grundsätzlich ist der Wert von Punkten immer nur im Kontext eines konkreten Vorhabens wirklich gut zu bewerten. Eine völlig freie Bewertung ist wenig zielführend. Eine Enscheidung setzt sich aus meiner Sicht aus verschiedenen Dimensionen zusammen:

  • Bereitschaft Einsatz finanzieller Mittel
    Ist man bereit selbst Geld zu investieren oder möchte man möglichst kostenfrei Reisen? Bei Einsätzen im Bereich von Flugtickets müssen meist Steuern und Gebühren in nicht unbedingt niedrigen Bereichen mit beigesteuert werden.
  • Persönlicher Luxusanspruch
    Welche Standards erwarte ich bei meinem Vorhaben. Eine Person mit einem hohen Luxusanspruch wird eher dazu neigen, ihre Punkte für einen Flug in der Business- oder First-Class einzulösen, während eine Person mit einem niedrigeren Luxusanspruch eher Economy Light ohne zusätzliches Gepäck zur Aufgabe reicht. Ähnlich ist dies bei der Hotel- und Mietwagenwahl.
  • Opportunitätskosten des Vorhabens
    Macht der Einsatz der Punkte Sinn, da wir enorme Kosten hätten, wenn wir im Vergleich die Reise mit echtem Geld bezahlen müssten? Man muss sich hier die Frage stellen, ob man z.B. regelmäßig in Regionen fährt mit punktuellen sehr hohen Nachfragen und einem rapiden Preisanstieg. Hier kann man abhängig vom Partnersystem noch weniger volatile Preisschwankungen bei Punkten verzeichnen. Eine andere Variante ist der klassische Urlaub im Super-Luxus-Segment – hier haben Punktecharts bei Hotelketten teilweise maximale Kosten bei Punkten und man kann verhältnismäßig kleine Punktebeträge für Rewardnächte bezahlen, statt für mehrere tausend Euro pro Nacht.
  • Einlösungsverfügbarkeit
    Gibt es aktuell womöglich eine Aktion einer Airline, Hotelkette oder eines Mietwagenanbieters? Ggf. wertet AMEX-Reisen die Punkte z.B. für Buchungen von Flügen im eigenen Portal auf (im Q4 2021 gab es bspw. 60%ige Aufwertung der Punkte über einen kurzen Zeitraum). Schaut hierzu gerne auch auf Websites, die viele Promo-Aktionen posten: reisetopia.de, travel-dealz.de, meilenoptimieren.de
    Ist mein Vorhaben überhaupt kombinierbar mit den verfügbaren Bonustauschprogrammen – fliegt die Airline zur Destination, gibt es eine Hotelkette?
  • Zeitpunkt & möglicher Werteverfall der Punkte
    Halte ich meine Punkte schon sehr lange und lasse sie schon seit Jahren nur anwachsen? Hier gilt ganz klar die Regel „earn & burn“! In der Historie haben sich leider noch nie Anhäufungen von Millionen Punkten rentiert. Programme werden abgewertet, neue Rewardtabellen eingeführt, Umstauschverhältnisse verschlechtert. Punkte steigern ihren Wert ähnlich dem Geld auf dem Girokonto leider nie.
  • Overall Punktestrategie
    Habe ich eine Strategie, wie ich meine Punkte in einem anderen Kontext / Vorhaben einsetzen möchte? Ich könnte z.B. darauf spekulieren, dass dieses Jahr noch eine besondere Promoaktion kommt bspw. bei den Meilenschnäppchen bei Lufthansa ein Deal für eine Traumdestination auf die ich spare. Genauso können die Membership Rewards Punkte teil einer Strategie sein, die zu Zeitpunkt x die Einlösung in eine bestimmte Hotelkette vorsieht, in welcher ich separat durch Übernachtungen Punkte sammel und ggf. auch noch kalkuliert habe, dass ein Punktekauf Sinn macht, um meine Traumreise durchzuführen.

Um die Dimensionen mehr in die Praxis zu bringen, möchte ich nun verschiedene Szenarien durchspielen, um euch ein Gefühl für den Wert der Punkte zu geben. Man wird nicht drum herum kommen für die invidivuelle Situation selbst verschiedene Ansätze zu testen.
Die Szenarien sind alle relativ umfangreich bzgl. Beschreibung und Bildmaterial und werden von daher in einer Serie weiterer Artikel erscheinen.
Mit Abschluss der Serie habt ihr ein Gefühl, wo ein Punkteinvestment Sinn ergibt und wo eher nicht.

Kleiner Spoiler: die Fakten sprechen leider eine Wahrheit aus, die auf den meisten Meilenwebsites einfach nicht dargestellt wird.

Folgende Szenarien möchte ich an dieser Stelle beispielhaft bilden (alle Szenarien haben 100.000 Amex Membership Rewards Punkte):


Szenario A: City-Trip Europa – mit 2 Personen nach Rom im Hochsommer, die möglichst wenig Geld zu den Punkten ausgeben möchten
Szenario B: Maximale Anzahl an Nächten in einer Kette eines Mittelklasse Hotels bei einem Roadtrip
Szenario C: Möglichst tollen Flug in bestmöglicher Buchungsklasse
Szenario D: Urlaub in Asien – geil aber leider fliegt man nie alleine von daher wird es schwierig (https://meilenoptimieren.com/american-express-punkte-wert/) -> es gibt halt spezifische Flüge wo es sinn ergibt
Szenario E: absoluter Luxusausflug
Szenario F: Urlaub im europäischen Ausland.
Szenario G: völlig freier Ort, Hauptsache Urlaub, Hauptsache ein paar Tage und möglichst viel aus den Punkten herausholen

Do’s:
Bleibt up-to date über Promoaktionen – schaut hier Besten immer mal auf Travel-Dealz, Meilenoptimieren, Reisetopia.

Don’ts:
Löst auf keinen Fall die Punkte für direkte Bezahlungen eurer Ausgaben ein – es ist der schlechteste Kurs, den ihr nur im Notfall nutzen solltet (wenn ihr knapp bei Kasse seid und die AMEX-Abrechnung nicht zahlen könnt).

EXTRACT – Grundlagen zu Airline und Hotelrewardsystemen

Vorab muss man sich bei der Einlösung bei Fluggesellschafen immer darüber bewusst sein, dass man grundsätzlich neben dem Flugpreis, den man mit Punkten bezahlt, immer auch noch Zusatzkosten hat wie bspw. Treibstoffzuschläge, Flughafengebühren sowie auch Steuern. Dies hat sich leider so etabliert, dass diese grundsätzlich an die Reisenden weitergegeben werden, sogar bei Reward-Flügen. Dies macht das Sammeln von Meilen bei Airlines mit der Perspektive Economyflüge sehr unattraktiv und kann dann gerade bei unerfahrenen Sammlern zu traurigen Überraschungen führen, sodass man bspw. von den mühsam gesammelten 30.000 Avios bei Iberia auf einmal nur einen innereuropäischen Flug bekommt und auch noch satte 200-300 Euro Gebühren/Zuschläge/Steuern zahlen soll, für das Geld kann man auch ohne Punkte ankommen. Ganz anders verhält sich das bei den Hotelrewardsystemen hier ist es so etabliert, dass bei allen großen Ketten keine Zusatzgebühren existieren. Somit grundsätzlich auch bei Einlösungen für nicht-luxuriöse Unterkünfte und Zimmer direkt lohnend.

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Kreditkarten Vergleich von Reise- und Punktekreditkarten

Aktueller Vergleich AMEX Kreditkarten 2024

KategorieLeistungAmex Platinum
(Beschreibung)
Amex Platinum

Karteneinsatz
notwendig
Amex Gold
(Beschreibung)
Amex Gold
Karteneinsatz
notwendig
Amex Green
(Beschreibung)
Amex Green
Karteneinsatz
notwendig
Amex Blue
(Beschreibung)
Amex Blue
Karteneinsatz
notwendig
KartenentgelteHauptkarteEUR 60 Monatsentgelt oder EUR 720 jährliches Entgelt.
EUR 140 jährlich oder EUR 12 monatlich
EUR 55 jährliches Entgelt oder EUR 5 monatliches Entgelt
Hauptkarte kostenfrei
Zusatzkarte1 Platinum Zusatzkarte und bis zu 4 weitere AMEX Gold Card inklusive; Jede weitere Platinum Zusatzkarte: EUR 720/Jahr; jede weitere Gold oder AMEX Card Zusatzkarte: EUR 360/Jahr1. Gold Zusatzkarte inklusive, jede weitere Zusatzkarte EUR 40 jährlich1. Zusatzkarte inklusive, jede weitere Zusatzkarte EUR 20 jährlichErste Zusatzkarte kostenfrei, jede weitere Zusatzkarte EUR 10 jährlich
Membership Rewards®BonusprogrammClassic Jahresentgelt von EUR 30 ist im Kartenentgelt enthalten, 1 Euro = 1 Bonuspunkt.Classic Jahresentgelt von EUR 30 ist im Kartenentgelt enthalten, 1 Euro = 1 BonuspunktClassic Jahresentgelt von EUR 30, 1 Euro = 1 BonuspunktOptional zubuchbar, 1 Euro = 1 Bonuspunkt, Jahresentgelt EUR 30
VersicherungenReise-UnfallversicherungBis zu EUR 75.000 pro Versicherungsfall (Invaliditätsfall und Todesfall)Ja

90 Tage Schutz für EinkäufeSchutz gegen Einbruch-Diebstahl und Beschädigung für Einkäufe, bis zu EUR 2.000 pro Versicherungsfall, maximal EUR 10.000 pro Jahr, Selbstbehalt EUR 50 pro Versicherungsfall.JaBis EUR 1.100/Versicherungsfall, max. EUR 4.600/Jahr, Selbstbehalt EUR 50/VersicherungsfallJaMax. EUR 550 pro Versicherungsfall, Max. EUR 3.100 pro Jahr, Selbstbehalt EUR 50 pro VersicherungsfallJa
Verlängertes UmtauschrechtBis zu EUR 400 pro Versicherungsfall, maximal EUR 1.500 pro Jahr, Mindestwarenwert EUR 30.JaBis EUR 400/Versicherungsfall, max. EUR 1.500/Jahr, Mindestwarenwert EUR 30JaMax. EUR 300 pro Versicherungsfall, Max. EUR 1.200 pro Jahr, Mindestwarenwert EUR 30Ja
Reisekomfort-VersicherungBis zu EUR 200 innerhalb von 4 Stunden bei Verspätungen, zusätzliche EUR 400 bei Gepäckverspätung über 4 Stunden und weitere EUR 400 bei Verspätung über 48 Stunden.JaAb 4 Std.: EUR 175, nach 6 Stunden: EUR 325, nach 48 Stunden zusätzlich: EUR 475JaVerspäteter Flug/Flugannullierung EUR 125 nach 4 Stunden, Sitzplatzverlust wegen Überbuchung bis EUR 125 bis 6 Stunden für Speisen und Getränke, EUR 450 ab 6 Stunden Verspätung für Hotelkosten, verpasste Anschlussflüge EUR 125 ab 4 Stunden, Gepäckverspätung > 6 Stunden EUR 225, > 48 Stunden EUR 325 bis 4 Tage nach AnkunftJa

Auslandsreise-KrankenversicherungVersicherungsschutz für maximal 120 Tage dauernde Reisen, Selbstbehalt mindestens EUR 100 bis maximal EUR 500 pro versicherte Person.JaVersicherungsschutz für Reisen von max. 62 Tagen, Selbstbehalt 10% des erstattungsfähigen Schadens, mindestens jedoch EUR 100 je versicherter Person, maximal EUR 500Ja

Reisegepäck-VersicherungBis zu EUR 3.000 pro Reise, EUR 750 für Bargeld/Dokumente, Selbstbehalt 10% des erstattungsfähigen Schadens, mindestens jedoch EUR 100 pro versicherte Person.Ja



Auslandsreise-Haftpflicht-VersicherungBis zu EUR 1.000.000 pro Versicherungsfall.Ja





MietwagenleistungenDiebstahl, Kasko und Haftpflicht bis zu EUR 75.000, Selbstbehalt EUR 200 pro Versicherungsfall.Ja



Reiserücktrittskosten- und Reiseabbruch-VersicherungBis zu EUR 6.000 pro Person und Reise, Selbstbehalt 10% des erstattungsfähigen Schadens, mindestens jedoch EUR 100 pro versicherte Person.JaEUR 5.000 pro Person und Reise, Selbstbehalt 10% des erstattungsfähigen Schadens, mindestens jedoch EUR 100 je versicherter PersonJa

Kfz-SchutzbriefUnterstützung in Europa über 50 km vom Wohnort entfernt, keine spezifische Summe genannt.NeinSchutzbrief für Kfz innerhalb Europas (> 50 km vom Wohnort entfernt)Nein

Verkehrsmittel-Unfallversicherung
Für den Invaliditätsfall: Bis zu 800.000 Euro, abhängig vom Grad der Invalidität bis maximal zur Vollinvalidität.
Für den Todesfall: 400.000 Euro.
Für den Todesfall (Kinder bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres): 15.000 Euro.
Entführungsgeld: Ab einer Entführungsdauer von 24 Stunden werden 2.500 Euro gezahlt; dauert die Entführung mindestens 72 Stunden, werden weitere 5.000 Euro geleistet​ (Thrifty Traveler)​.
JaVersicherungssummen: Tod und Invalidität jeweils EUR 112.500, Vollinvalidität EUR 225.000, Bergungskosten EUR 10.000, Krankenhaustagegeld EUR 26, Entführungsgeld ab 24 Std. EUR 2.500 und ab 72 Std. EUR 5.000, Tod (Kinder unter 14 Jahren) EUR 5.000– Tod: EUR 50.000
– Invalidität: EUR 50.000
– Vollinvalidität: EUR 100.000
– Entführungsgeld ab 24 Std.: EUR 2.500
– Entführungsgeld ab 72 Std.: EUR 5.000
– Tod (Kinder unter 14 Jahren): EUR 5.000
Ja
ServiceDiverse24-Stunden-Service-Hotline, Bargeld am Automaten bis zu EUR 1.500/7 Tage, weltweiter Informations- und Hilfsdienst, u.a.Nein24-Stunden-Service-Hotline, Bargeld am Automaten bis zu EUR 1.500/7 Tage, weltweiter Informations- und Hilfsdienst, American Express SafeKey®Nein24-Stunden-Service-Hotline, Bargeld am Automaten bis zu EUR 750 pro 7 Tage, weltweiter Informations- und Hilfsdienst, Online-Reise-Service, MietwagenprogrammeNein24-Stunden-Service-Hotline, Bargeld am Automaten bis zu EUR 750 pro 7 Tage (Gebühr 4 %, mind. EUR 5), weltweiter Informations- und HilfsdienstNein
KartenvorteileDiverseRestaurant-, Entertainment-, Shopping-, Online-Reiseguthaben nach gesonderter Anmeldung, SIXT ride Fahrtguthaben, u.a.Nein




Weitere KartenvorteilePriority PassTMKostenfreier Zugang für den Haupt- und Zusatzkarteninhaber sowie jeweils eine zusätzliche Begleitperson zu über 1.300 Flughafen-Lounges weltweit.NeinVergünstigte Gebühr für den Zugang, 299 statt 399NeinVergünstigte Gebühr für den Zugang, nicht eindeutig identifizierbar, vermutlich 25-30%NeinVergünstigte Gebühr für den Zugang, nicht eindeutig identifizierbar, vermutlich 25-30%Nein
Sonstige EntgelteFremdwährungsrechnung2% auf den Fremdwährungsumsatz.Nein2% auf den getätigten FremdwährungsumsatzNein2% auf den FremdwährungsumsatzNeinDiverse Angebote und VergünstigungenNein
Sonstige Kosten bei VertragsstörungenKosten bei ZahlungsverzugVerzugszinsen von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz und pauschalierte Mahngebühren von EUR 8 nach Eintritt des Verzuges, Rücklastschriften EUR 120.NeinVerzugszinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz sowie pauschalierte Mahngebühren von EUR 8NeinVerzugszinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz, pauschalierte Mahngebühren EUR 8 nach Eintritt des VerzugesNein2% auf den FremdwährungsumsatzNein
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Kreditkarten Vergleich von Reise- und Punktekreditkarten

Guide – beste Reisekreditkarten für High Frequent Traveller

Hier entsteht gerade ein Artikel zum Vergleich der aktuell besten Reisekreditkarten am Markt. Geplant ist die Veröffentlichung Juli 2023 – stay tuned ;-)!

de_DEDeutsch